Rückfahrkameras für Wohnmobile: Kosten und Vorteile

Rückfahrkameras für Wohnmobile: Kosten und Vorteile

Rückfahrkameras sind nicht mehr nur ein luxuriöses Extra für moderne Fahrzeuge; sie sind eine wesentliche Sicherheitsfunktion, besonders für Wohnmobile. Die Größe und die eingeschränkte Sicht nach hinten machen das Rückwärtsfahren und Manövrieren in engen Räumen zu einer Herausforderung. Dieser Artikel leitet Sie durch den Prozess des Einbaus von Rückfahrkameras in Ihrem Wohnmobil, wodurch Sie nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch Kosten sparen können, die durch potenzielle Unfälle oder teure Werkstatteinbauten entstehen.

Die Selbstinstallation von Rückfahrkameras bietet zahlreiche Vorteile. Sie verbessert nicht nur Ihre Sicht und Sicherheit beim Rückwärtsfahren, sondern gibt Ihnen auch ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise Ihres Fahrzeugs. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Anleitungen können auch Laien diese wertvolle Aufrüstung durchführen.

Vorteile von Rückfahrkameras

Erhöhte Sicherheit: Der offensichtlichste und wichtigste Vorteil von Rückfahrkameras ist die deutlich erhöhte Sicherheit. Sie bieten eine klare Sicht auf den Bereich hinter dem Wohnmobil, der durch herkömmliche Spiegel oder das bloße Auge oft nicht einsehbar ist. Dies ist besonders nützlich beim Rückwärtsfahren, Einparken in enge Parklücken oder beim Navigieren in unübersichtlichen Bereichen. Durch die Eliminierung des toten Winkels reduzieren Rückfahrkameras das Risiko von Unfällen erheblich, indem sie Fußgänger, Haustiere und Hindernisse sichtbar machen, die sonst verborgen bleiben würden.

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Vorteile mehrerer Kameras: Die Installation mehrerer Kameras kann die Sicherheit und den Komfort weiter erhöhen. Indem Sie Kameras an verschiedenen Stellen Ihres Wohnmobils anbringen, etwa an den Seiten und am Heck, erhalten Sie eine 360-Grad-Sicht, die beim Fahren, Parken und Manövrieren von unschätzbarem Wert ist. Diese Rundumsicht hilft nicht nur beim Rückwärtsfahren, sondern auch beim Spurwechsel, Überholen und bei schwierigen Abbiegemanövern, indem sie tote Winkel minimiert und eine bessere Einschätzung der Umgebung ermöglicht.

Niedrige Kosten im Vergleich zum Werkstatteinbau: Ein weiterer bedeutender Vorteil der Selbstinstallation von Rückfahrkameras ist die Kostenersparnis. Werkstätten verlangen oft hohe Preise für den Einbau solcher Systeme, einschließlich der Arbeitskosten. Durch die Entscheidung, das System selbst zu installieren, können Sie diese Kosten erheblich reduzieren. Die Investition in die benötigten Werkzeuge und das Kamerasystem selbst zahlt sich schnell aus, besonders wenn Sie die erworbenen Fähigkeiten für zukünftige Fahrzeugmodifikationen oder Reparaturen nutzen können.

Bequemlichkeit und Komfort: Abgesehen von der Sicherheit bieten Rückfahrkameras einen erheblichen Komfort. Sie erleichtern das Parken in engen Räumen, das Rückwärtsfahren auf unbekannten Wegen und das Manövrieren in komplexen Umgebungen. Dies ist besonders nützlich bei längeren Reisen, wo das häufige Parken und Navigieren in neuen Orten zur Herausforderung werden kann. Mit einer klaren Sicht nach hinten wird das Fahren entspannter und stressfreier.

Planung des Einbaus

Bevor Sie mit der Installation beginnen, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Wählen Sie die Art und das Modell der Kameras, die am besten zu Ihrem Wohnmobil und Ihren Bedürfnissen passen. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Bildqualität, Nachtsichtfähigkeiten, Wetterbeständigkeit und den Blickwinkel. Die Anzahl der Kameras hängt von der Größe Ihres Wohnmobils und dem gewünschten Sichtfeld ab. In der Regel sind mindestens zwei Kameras (hinten und an der Seite) für eine effektive Rundumsicht empfehlenswert.

Für die Installation benötigen Sie einige grundlegende Werkzeuge, darunter einen Bohrer, Schraubenzieher, Kabelschneider und eventuell Silikonabdichtung für wasserdichte Verbindungen. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie über ausreichend Kabel und Befestigungsmaterial verfügen, um die Kameras und den Monitor sicher anzubringen.

Installationsschritte

Vorbereitung

Werkzeuge und Materialien vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien zur Hand haben, bevor Sie mit der Installation beginnen. Dazu gehören die Rückfahrkameras, ein Monitor für das Armaturenbrett, ausreichend Kabel für die Stromversorgung und Videoübertragung, ein Bohrer mit verschiedenen Bohrern, Schraubenzieher, Kabelschneider, Isolierband, Kabelbinder, eventuell Silikonabdichtung für wasserdichte Installationen und eine Bedienungsanleitung oder Installationsanweisungen für Ihre spezifische Kamera und Monitor.

Sicherheitshinweise: Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, ist es wichtig, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Trennen Sie die Batterie Ihres Wohnmobils, um das Risiko eines elektrischen Schlages oder einer Beschädigung des elektrischen Systems während der Installation zu minimieren. Lesen Sie die Installationsanleitung Ihrer Rückfahrkamera und des Monitors sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass Sie alle Schritte und Sicherheitshinweise verstehen.

Einbau der Kameras

  1. Positionierung: Bestimmen Sie die optimalen Positionen für Ihre Kameras. Die hintere Kamera sollte einen klaren Blick auf den Bereich hinter dem Wohnmobil bieten, idealerweise in der Mitte über der Nummernschildbeleuchtung. Seitenkameras sollten so positioniert werden, dass sie die toten Winkel minimieren und eine gute Sicht auf die Seiten des Fahrzeugs ermöglichen.
  2. Montage: Nachdem Sie die Positionen festgelegt haben, markieren Sie die Bohrpunkte vorsichtig. Bohren Sie die notwendigen Löcher für die Montagehalterungen der Kameras. Befolgen Sie dabei die Anweisungen des Herstellers, um sicherzustellen, dass die Kameras fest und sicher befestigt sind.
  3. Verkabelung: Führen Sie die Kabel von den Kameras zum Monitorstandort. Je nach Wohnmobilmodell und Kameraposition kann dies das schwierigste Element der Installation sein. Verlegen Sie die Kabel entlang sicherer und geschützter Pfade, um Beschädigungen zu vermeiden. Verwenden Sie Kabelbinder, um die Kabel entlang des Fahrzeugs zu sichern und einen ordentlichen Installationsweg zu gewährleisten.
  4. Wasserdichte Installation: Stellen Sie sicher, dass alle Außeninstallationen wasserdicht sind, um Schäden durch Regen oder Waschen zu vermeiden. Verwenden Sie Silikonabdichtung oder spezielle Abdichtungsgehäuse für die Kabeldurchführungen und Kamerabefestigungen.

Einbau des Monitors und des Systems

  1. Monitorplatzierung: Wählen Sie einen geeigneten Platz für den Monitor im Fahrerbereich. Der Monitor sollte so positioniert sein, dass der Fahrer ihn leicht sehen kann, ohne den Blick zu lange von der Straße abwenden zu müssen.
  2. Montage und Anschluss: Befestigen Sie den Monitor gemäß den Anweisungen des Herstellers. Verbinden Sie dann die Kabel von den Kameras und die Stromversorgung mit dem Monitor. Viele Systeme nutzen die Rückfahrscheinwerferstromkreise, um die Kamera nur einzuschalten, wenn das Fahrzeug rückwärts fährt, während andere Systeme einen kontinuierlichen Betrieb ermöglichen.

Einstellungen und Kalibrierung

Nachdem alle Komponenten installiert und angeschlossen sind, ist es Zeit, das System einzustellen und zu kalibrieren. Schalten Sie das System ein und überprüfen Sie die Bildqualität und den Blickwinkel jeder Kamera. Passen Sie die Kamerapositionen bei Bedarf an, um die bestmögliche Sicht zu gewährleisten. Viele Systeme bieten auch Einstellungsmöglichkeiten für Helligkeit, Kontrast und manchmal sogar für die Blickwinkel. Nutzen Sie diese Funktionen, um die Anzeige Ihren Vorlieben und den Lichtverhältnissen anzupassen.

Tipps für den Betrieb und die Wartung

Regelmäßige Überprüfungen: Um sicherzustellen, dass Ihr Rückfahrkamerasystem optimal funktioniert, führen Sie regelmäßige Überprüfungen durch. Kontrollieren Sie die Kamerapositionen, die Klarheit des Bildes und die Verkabelung auf Beschädigungen oder Abnutzung.

Reinigung: Halten Sie die Kameraobjektive sauber, um eine klare Sicht zu gewährleisten. Verwenden Sie ein weiches Tuch und geeignete Reinigungsmittel, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen.

Wartung: Achten Sie auf Anzeichen von Wassereintritt oder Kondensation in den Kameras oder am Monitor und ergreifen Sie bei Bedarf Maßnahmen, um die Abdichtung zu verbessern.

Meine Lösung

Da ich irgendwann immer einen Blind-Spot in den Außenspiegel habe, entschied ich mich dazu mehrere Kameras in meinem Wohnmobil zu verbauen.
Doch dazu musste ich erstmal rausfinden, ob ich auch den dafür benötigten Kabelkanal habe, um von der Heckgarage nach vorne zur Fahrerkabine zu gelangen.
Eins musste ich dabei lernen:

Chausson- und Challenger-Fahrzeuge haben keinen vorgefertigen Kabelkanal liegen!

Mit einem normalen Kabelzieher konnte ich kein Kabel von der Dinette bis in die Garage verlegen. Irgendwo blieb ich immer stecken. Ob es am Warmluftschlauch hing, oder irgendwo an einer Befestigung nicht vorbei konnte – mit Tasten und fühlen war nichts möglich. Selbst mit einem starken Magneten, den ich dann an der Außenwand des Wohnmobils entlang führte, ich kam nicht weiter vorwärts.

Wie sollte ich also die Kabel verlegen, wenn ich nicht wusste, wo die Hindernisse waren?

Die Lösung für dieses Problem war eigentlich naheliegend: Eine Endoskopkamera musste her!
Also schnell auf Amazon gegangen, die passende ausgesucht, bestellt und am nächsten Tag auch schon beliefert worden.
Noch schnell die empfohlene App runtergeladen und schon konnte ich mein Smartphone als Bildschirm für das Endoskop nutzen!

Mittels der Kamera fand ich raus, dass der Warmluftschlauch neben dem Wassertank entlang führte, mehrmals eine Biegung machte und ich etlichen Hindernissen ausweichen musste.
Nach mühseliger Arbeit und etlichen Flüchen leichter, fand ich endlich den Ausgang in der Garage.

Jetzt hieß es nur noch: Die beiden 10 Meter langen Video-Cinch-Kabel an dem Endoskop befestigen und es dann vorsichtig wieder rausziehen.
Dieser Vorgang dauerte nur 10 Minuten.

Zu guter Letzt musste ich nur noch die Kabel sauber von der Dinette über die Fahrerkabine legen, diese dann mit der Video-Controller-Box verbinden und ein weiteres Videokabel zum Monitor auf dem Dashboard führen.

Mit dem Kippschalter-Panel kann ich nun jede einzelne Kamera samt Monitor und Video-Controller ein- und wieder ausschalten.

Und das Beste an der Sache: Es hat mich weniger als 250€ gekostet!

Video

DIY statt Abzocke! – Wohnmobil mit Kameras nachrüsten für unter 250€!

Fazit

Die Installation von Rückfahrkameras in Ihrem Wohnmobil ist eine lohnende Investition in Ihre Sicherheit und Ihren Komfort. Durch die Befolgung dieser Anleitung können Sie nicht nur das Risiko von Unfällen beim Rückwärtsfahren minimieren, sondern auch die Kosten im Vergleich zum professionellen Einbau sparen. Mit den richtigen Werkzeugen, sorgfältiger Planung und Geduld kann jeder Wohnmobilbesitzer diese wertvolle Aufrüstung erfolgreich selbst durchführen.

Letzte Aktualisierung am 14.05.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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